Wortgottesfeier mit Gipfelkreuzsegnung
„Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler an den Ort, den DU für sie bestimmt hast.“
(Ps 104,8)
Musik:
- Bläsergruppe (Kontakt: Christina)
Vorzubereiten:
- Liederzettel (Steffi B.)
- Klebeetiketten und Kulis (Steffi B.)
- Gipfelbuch (Steffi B. fragt Christian)
- Weihwasser (Michael)
Zum Ankommen |
Instrumentalstück (Bläser) |
Begrüßung
Christian |
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Eröffnungs-lied: |
„Go tell it on the mountain“ |
Liturg. |
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Einleitung/Besinnung
Michael |
Bezugnehmen auf die beiden Balken des Kreuzes: Horizontaler Balken:
Vertikaler Balken:
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Lied |
„Großer Gott wir loben dich“ (1. Str.) |
Tagesgebet: |
Gott, Du hast die Welt geschaffen und uns das Leben geschenkt. Wir danken dir für all die Schönheit, die uns umgibt. Lass uns achtsam und verantwortungsbewusst mit deiner Schöpfung und miteinander umgehen. Gib uns Freude am Leben und lass uns glücklich sein. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. |
Lesung:
Versch. Lektoren |
Ps 104; dazwischen Taizelied: „Laudate omnes gentes“
Lobe den Herrn, meine Seele! / Herr, mein Gott, wie groß bist du! / Du bist mit Hoheit und Pracht bekleidet. Du hüllst dich in Licht wie in ein Kleid, / du spannst den Himmel aus wie ein Zelt.
Du verankerst die Balken deiner Wohnung im Wasser. / Du nimmst dir die Wolken zum Wagen, / du fährst einher auf den Flügeln des Sturmes. Du machst dir die Winde zu Boten / und lodernde Feuer zu deinen Dienern.
„Laudate omnes gentes“ (1x)
Du hast die Erde auf Pfeiler gegründet; / in alle Ewigkeit wird sie nicht wanken. Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Kleid, / die Wasser standen über den Bergen. Sie wichen vor deinem Drohen zurück, / sie flohen vor der Stimme deines Donners. Da erhoben sich Berge und senkten sich Täler / an den Ort, den du für sie bestimmt hast.
„Laudate omnes gentes“ (1x)
Du hast den Wassern eine Grenze gesetzt, / die dürfen sie nicht überschreiten; / nie wieder sollen sie die Erde bedecken. Du lässt die Quellen hervorsprudeln in den Tälern, / sie eilen zwischen den Bergen dahin. Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, / die Wildesel stillen ihren Durst daraus. An den Ufern wohnen die Vögel des Himmels, / aus den Zweigen erklingt ihr Gesang. Du tränkst die Berge aus deinen Kammern, / aus deinen Wolken wird die Erde satt.
„Laudate omnes gentes“ (1x)
Du lässt Gras wachsen für das Vieh, / auch Pflanzen für den Menschen, die er anbaut, damit er Brot gewinnt von der Erde / und Wein, der das Herz des Menschen erfreut, damit sein Gesicht von Öl erglänzt / und Brot das Menschenherz stärkt. Die Bäume des Herrn trinken sich satt, / die Zedern des Libanon, die er gepflanzt hat. In ihnen bauen die Vögel ihr Nest, / auf den Zypressen nistet der Storch. Die hohen Berge gehören dem Steinbock, / dem Klippdachs bieten die Felsen Zuflucht.
„Laudate omnes gentes“ (1x)
Du hast den Mond gemacht als Maß für die Zeiten, / die Sonne weiß, wann sie untergeht. Du sendest Finsternis und es wird Nacht, / dann regen sich alle Tiere des Waldes. Die jungen Löwen brüllen nach Beute, / sie verlangen von Gott ihre Nahrung. Strahlt die Sonne dann auf, so schleichen sie heim / und lagern sich in ihren Verstecken. Nun geht der Mensch hinaus an sein Tagwerk, / an seine Arbeit bis zum Abend.
„Laudate omnes gentes“ (1x)
Herr, wie zahlreich sind deine Werke! / Mit Weisheit hast du sie alle gemacht, / die Erde ist voll von deinen Geschöpfen. Da ist das Meer, so groß und weit, / darin ein Gewimmel ohne Zahl: kleine und große Tiere. Dort ziehen die Schiffe dahin, / auch der Leviítan, den du geformt hast, um mit ihm zu spielen. Sie alle warten auf dich, / dass du ihnen Speise gibst zur rechten Zeit. Gibst du ihnen, dann sammeln sie ein; / öffnest du deine Hand, werden sie satt an Gutem. Verbirgst du dein Gesicht, sind sie verstört; / nimmst du ihnen den Atem, so schwinden sie hin / und kehren zurück zum Staub der Erde. Sendest du deinen Geist aus, so werden sie alle erschaffen / und du erneuerst das Antlitz der Erde.
„Laudate omnes gentes“ (1x)
Ewig währe die Herrlichkeit des Herrn; / der Herr freue sich seiner Werke. Er blickt auf die Erde und sie erbebt; / er rührt die Berge an und sie rauchen. Ich will dem Herrn singen, solange ich lebe, / will meinem Gott spielen, solange ich da bin. Möge ihm mein Dichten gefallen. / Ich will mich freuen am Herrn. Doch die Sünder sollen von der Erde verschwinden / und es sollen keine Frevler mehr da sein. / Lobe den Herrn, meine Seele! / Halleluja!
„Laudate omnes gentes“ (1x) |
Predigt:
evangelischer Pfarrer, Michael |
siehe Anhang |
Musikstück: |
Instrumentalmusik (Bläser) |
Segnung des Gipfelkreuzes: |
P: Wir beten dich an, Herr Jesus Christus, und preisen dich. A: Denn durch dein heiliges Kreuz hast du die Welt erlöst.
P: Lasset uns beten.
Gott, unser Vater, im Kreuzestod und in der Auferstehung deines Sohnes, unseres Herrn Jesus Christus Segne dieses neuerrichtete Gipfelkreuz +, das Zeichen des Leidens, dass Jesus für uns ertragen hat und zugleich das Zeichen des Sieges über Sünde und Tod. Stärke alle Wanderer, die hierher auf den Hohen Raschberg kommen, die dieses Kreuz betrachten und hier verweilen, Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. A: Amen. |
Fürbitten: |
Einladung an die TN auf die Klebeetiketten Bitten oder Dankesworte zu formulieren. Diese werden dann in das Gipfelbuch eingeklebt. |
Vater unser |
gesungen |
Schluss-gebet: |
Guter Gott, Schöpfer des Himmels und der Erde, dass wir achtsam mit unseren Mitmenschen und der Schöpfung umgehen. Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. |
Segens-gebet + Segen:
?? |
Gott sei über dir, um dich zu behüten. Gott sei vor dir, um dir den rechten Weg zu zeigen. Gott sei neben dir, um dich zu beschützen gegen Gefahren von links und von rechts. Gott sei hinter dir, um dich zu bewahren vor der Heimtücke böser Menschen. Gott sei unter dir, um dich aufzufangen, wenn du fällst. Gott sei in dir, um dich zu trösten, wenn du traurig bist.
P: Das gewähre euch der dreieinige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist. A: Amen. |
Abschluss: |
Instrumentalmusik (Bläser) |
Liebe Schwestern und Brüder im Herrn!
Es sind schon besondere Momente im Leben, wenn man in der Betrachtung oder im intensiven Erleben von etwas ins Staunen verfällt:
- Das kann der Blick auf den Sternenhimmel sein, der mich immer wieder neu vor die Frage stellt, wie das alles so entstanden ist, warum es gerade mich in diesen gewaltigen Dimensionen des Weltalls gibt, der darüber nachdenken kann.
- Das passiert mir aber auch beim Skifahren bei der Betrachtung einer Berglandschaft, wo die Schönheit der Umgebung mir plötzlich zur Kraftquelle wird.
- Dieses Staunen überkommt aber insbesondere auch Eltern, wenn sie die Geburt ihrer Kinder erleben.
Hinter diesem Staunen verbergen sich eigentlich immer auch Fragen: Woher kommt das alles? Wer hat das alles so geformt, gemacht, geordnet? Gibt es einen Plan für all das, oder ist das alles rein zufällig so entstanden?
Der Verfasser des Psalms 104, den wir soeben in Abschnitten als Schriftstelle gehört haben, beschreibt die Welt so, wie er sie sieht. Er durchschreitet in seinem Lobpreis die verschiedenen Lebensräume, den Himmel, die Erde und das Meer und beschreibt auch die Lebenszeiten, die Ordnung in den Lebensräumen und ihre Erhaltung. Aber es ist nicht die rein nüchterne Beschreibung eines empirischen Wissenschaftlers, die uns da zu Gehör gebracht wurde, sondern von Anfang bis zum Schluss wird all das, was da ist, in Verbindung gebracht mit dem Schöpfergott. Alles, was lebt, verdankt sein Leben der gebenden Hand, dem liebevoll zugewandten Angesicht und dem belebenden Atem Gottes. Es ist ein Du, vor dem der Beter hier steht, ein persönliches Gegenüber, dem er sich selber aber auch all das, was ist, verdankt weiß und demgegenüber er sein Staunen zum Ausdruck bringt: Das Staunen darüber, dass das Leben in all seinen Voraussetzungen und Facetten einfach da ist, vorgegeben ist, man darauf auch angewiesen ist und es immer wieder neu entgegengenommen werden muss, weil kein Lebewesen das Leben für sich selbst machen kann.
Dieser Schöpfergott zeichnet sich dadurch aus, dass er kreativ ist, im Sinne von schöpferisch, aufbauend, dass er Lebensräume eröffnet, Leben gibt und es auch erhält.
Gott in allen Dingen zu suchen und zu finden, war für den Hl. Ignatius von Loiola eine existentielle Lebenserfahrung und wurde auch ein ganz wesentlicher Teil seiner Spiritualität. Wer sich die Zeit nimmt und es auch zulassen kann über die Welt, ihre Elemente, ihre Vorgänge zu staunen, wird eher früher wie später vor der Frage nach dem Woher und Warum von allem stehen und dabei auch der Gottesfrage nicht ausweichen können. Wer aber an Gott als den Schöpfer von allem glauben kann, der kann die Welt nicht mehr nur mit den Augen eines Materialisten sehen, sondern wird sein Verhältnis, seinen Umgang, sein Verhalten verändern. Denn wenn ich Gott in allem finden und begegnen kann, dann ist mein Verhalten gegenüber allen Dingen ein Ausdruck meiner Dankbarkeit für das Leben an Gott.
Diese Weltfrömmigkeit legt uns auch Jesus nahe. Denn auch er sieht, wie der Verfasser des Psalms Gott in allem am Wirken, Gott, „der die Sonne aufgehen lässt über Gute und Böse und regnen lässt über Gerechte und Sünder“ (Mt 5,45), der die Vögel des Himmels ernährt (Mt 6,20) und das „Gras des Feldes kleidet“ (Mt 6,30). Und wer wie Jesus von den Blumen des Feldes sagt: „Selbst Salomon war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen“ (Mt 6,29), muss sie lange betrachtet und gleichsam in seine Seele hineingenommen haben.
Ich wünsche uns und allen, die hier zum Gipfelkreuz am Hohen Raschberg kommen, solch einen Blick für die Schönheit der Schöpfung, der unser Herz berührt, Erfahrungen des Staunens und der Gottesfrage, aber auch den Glauben, dass Gott uns geschaffen hat, dass er ein Gott des Lebens ist, auf den wir vertrauen können, im Leben und im Tod. Das Kreuz als Zeichen dafür möge uns daran erinnern. Amen.