Texte und Gedanken ''Advent Impuls''
Der Advent ist eine Zeit, in der man - auf etwas hin - unterwegs ist.
Er ist eine vorgegebene Zeitspanne, wir haben nicht mehr und nicht weniger Tage zur Verfügung. Und wir müssen uns schrittweise dem Ziel nähern. Es wird nicht gehen, sich in einem großen Sprung und von einem Tag auf den anderen auf das Weihnachtsgeschehen einzustellen.
Der Adventimpuls soll in kleinen Denkanstoß-Schritten helfen, immer wieder kurz inne zu halten und sich auf den Weg zu besinnen.
Auf welchem Weg bin ich unterwegs?
Welche Schuhe habe ich an?
Passt mein Schuhwerk zu meinem Weg?
Stehe ich gut auf meinen Beinen
oder bin ich unsicher?
Entspricht mir der Weg, den ich gehe?
Fühle ich mich wohl auf meinem Weg, in meinen Schuhen?
Den Startpunkt von Marias Weg feiern wir am 8.Dezember.
Maria Empfängnis ist ein erotischer Festtag. Die Se xualität der Eltern Marias darf gefeiert und gutgeheißen werden, ein Gottesgeschenk durch das Le ben entstehen kann. Wir feiern das Potential, das in der Sexualität lie gt.
Wir feiern die Existenz eines Menschen, der daraus entsteht.
Ich bin ein Geschenk, mein Leben ein Wunder
von Gott so gewollt und geliebt, wie ich bin.
Wie oft ist mir das Geschenk meines Lebens bewusst?
Denke ich daran, dass auch jeder Mensch um mich genauso von Gott geliebt
ist?
Wie würde sich das auf meinen Umgang mit meinen Mit menschen
auswirken?
Nicht alles ist eben und einfach auf meinem Weg. Hindernisse machen das Gehen mühsam und beschwerlich. Sie können auch dazu führen, dass ich das Ziel aus den Augen verliere, mich in Kleinigkeiten verrenne oder den Mut und die Kraft zum Weitergehen nicht mehr habe. Hindernisse können aber auch Anlass zur Pause sein.
Welche Steine liegen in meinem Weg?
Welche äußeren und inneren Hindernisse versperren mir die Sicht?
Woran stößt mein Fuß?
Welche Steine lege ich mir selbst und anderen in den Weg?
Was ist für mich schwer zu tragen?
Nutze ich große Steine auch, um mich mal für eine Pause darauf zu setzen?
Meist sind wir nicht allein unterwegs. Andere Menschen gehen mit und neben uns. Nicht mit allen kommen wir gut zurecht. Wir verschließen uns voreinander, schlagen Türen zu und stehen auch selbst vor verschlossenen Türen. Wir suchen Verbündete gegenüber anderen, anstatt unsere Verschiedenheit als Bereicherung zu sehen.
Was verhindert Kommunikation?
Was macht ein verschlossenes Klima untereinander?
Wie kann ich Türen öffnen?
Wie reagiere ich auf verschlossene Türen?
Habe ich schon einmal nachgedacht, was die Stärken und Schönheiten meiner KollegInnen sind, was sie besonders macht?
Weihnachten heißt:
Gott macht einen Schritt auf uns Menschen zu.
Wir müssen nicht perfekt vorbereitet sein, alle Gedanken
gesammelt und alle Geschenke gekauft haben.
Er geht mir entgegen, in mein Leben hinein.
Er macht sich ganz klein, damit er mir nahe sein kann,
anstatt göttlich, allmächtig abgehoben auf seine Hierarchie zu
bestehen.
Er versteht mich in allem, weil er unvollkommen wird wie ich.
Menschlich ist Gott nahbar.