Schritte in der Gottesdienstvorbereitung
Wenn irgendwie möglich, sollte eine Jugendliturgie, ob Messfeier oder eine andere Form, auch mit Jugendlichen vorbereitet werden. Damit dies auch für die Jugendlichen und den/die GruppenleiterIn ein „lustvolles“ Vorhaben werden kann, einige Tipps:
Vorbereitung
- Die Vorbereitung soll so angesetzt werden, dass ausreichend Zeit bis zum Feiertermin ist. So ist stressfreies Arbeiten möglich.
- Für Jugendliche ist eine Liturgievorbereitung meist das Betreten völligen Neulands. Daher ist es notwendig, viele fast selbstverständliche Dinge zu erklären.
- Eine gute Vorbereitung verlangt eine intensive Auseinandersetzung mit der Bibelstelle. (Verschiedene jugendgerechte Methoden dafür finden sich auf ooe.kjweb.at/praxis). Dafür ist Zeit einzuplanen.
Voraussetzung klären
Es gibt verschiedene Formen von „Jugendmessen“, die verschiedene Möglichkeiten und Grenzen bieten:
- Gemeindegottesdienst von Jugendlichen gestaltet: Hier muss Rücksicht genommen werden auf die Gesamtgemeinde, damit nicht ein Gruppe den Gottesdienst für sich „beherrscht“ und der übrige Teil lediglich zuschauend mitfeiern kann.
- Jugendmesse von und mit Jugendlichen: Dies ist der eigentliche Jugendgottesdienst. Hier ist der gestalterische Freiraum größer.
Thema
Durch den Gottesdienst soll es einen thematischen „Roten Faden“ geben. Daher ist zu überlegen, welche Botschaft, Betroffenheit, welches Anliegen deutlich werden soll.
Dieses Thema kann:
- sich aus einem Anlass ergeben (Sommerwoche, Lager…) - vom Thema zum Evangelium
- sich aus den Schriftlesungen des Sonntags ableiten - vom Evangelium zum Thema
Der Beschäftigung mit den vorgegebenen oder ausgewählten Schriftlesungen kommt dann eine ganz wichtige Rolle zu.
- Was spricht mich/uns an?
- Welche Worte/Themen verbinde ich damit?
- Was betrifft mich/uns?
- Was ist auffällig, unverständlich?
- Was bedeutet das für uns, unsere Zeit, unsere Gemeinde?
Hier ist es oft auch notwendig, sich Hilfe zu organisieren bei einem Priester, einem/r PastoralassistentenIn, einem/r JugendleiterIn oder aus einem Bibelkommentar.
Zielformulierung
Damit das Thema für alle klar ist, muss eine Zielformulierung versucht werden: „Wir möchten mit dem Gottesdienst...“ „Die Gottesdienstteilnehmer/innen sollen...“
Eine solche Zielformulierung ist meist trockene Knochenarbeit, bringt aber sehr viel für den weiteren Verlauf der Vorbereitung.
Eine wichtige „Nebenbemerkung“: Grundsätzlich lebt jede Liturgie von dem Bewusstsein, dass wir darin Gott begegnen möchten. Diese Begegnung ist immer ein Geschenk Gottes. So ist die Feier der Liturgie nicht etwas, was wir „machen“ können. Jede Form der Gestaltung ist je neu der Versuch, dieses Geschenk in angemessener Weise anzunehmen und auszudrücken.
Diese Haltung bewahrt uns davor, einen Gottesdienst als Kampfveranstaltung („da werden wir's denen mal gründlich hineinsagen!“) oder als Lehrveranstaltung (Gottesdienst als Schulunterricht) zu missbrauchen.
Titel
Wenn zu einem Gottesdienst in der Öffentlichkeit eingeladen werden soll, so braucht es einen Titel. In einem Titel, einem Wort, einem kurzen Satz, soll das, worum es geht, kurz und prägnant deutlich werden.
Ein Titel darf durchaus provokant, neugierig machend, interessant, etc. sein. (z.B. „Jesus kommt, aber er ist stinksauer“)
Brainstorming
Nun werden Ideen, Methoden, Gedanken gesammelt.
Dann wird eine Auswahl getroffen und in den Messablauf integriert. Es ist wichtig, aus vielen guten
Ideen die Auswahl so zu treffen, dass sie der Zielformulierung entspricht. Nicht alles muss in einem
Gottesdienst vorkommen. Hinweis: „Weniger ist oft mehr!“
Eucharistiefeier
Für den Teil der Eucharistiefeier, besonders des Hochgebetes, soll nach Formen der Mitbeteiligung gesucht werden: kurze Liedrufe, verschiedene SprecherInnen bei der Präfation, Stille… Wenn möglich und sinnvoll, soll die Kommunion unter beiderlei Gestalten gereicht werden.
Liedauswahl
Die Liedauswahl sollte einige Kriterien beachten. Die Lieder sollen
- zum Thema passen
- dem jeweiligen Messteil entsprechen.
- den Gottesdienst-Teilnehmerlnnen bekannt sein oder
- wenn sie neu sind und die Möglichkeit dazu besteht, vor Beginn der Feier geprobt werden.
Eine Gottesdienstgemeinde verträgt maximal 1-2 neue Lieder. Alle übrigen müssen bekannt sein, sonst wird nicht/kaum mitgesungen. Bei der Liedauswahl muss hier natürlich darauf geachtet werden, wer die MessbesucherInnen sind: Jugendliche, Sonntagsgemeinde, eingeschworene Clique...