Methode ''Planspiel Ereigniswürfel Tourismus''
Kategorie | Inhalte/Stichworte | Sozialform | Material |
Planspiel | Ein Würfel entscheidet über unterschiedliche Ereignisse, welche Touristen und Einheimische unterschiedlich stark treffen | Gruppe | Würfel, Kekse |
Es gibt zwei Gruppen, Einheimische und TouristInnen. Auf einem Würfel gibt es verschiede Ereignisse und die beiden Gruppen würfeln abwechselnd. Die Kekse werden erst am Schluss gegessen!
Ereignis | Einheimische | Touristen |
1. Gutes Erntejahr | +2 | +1 |
2. Nachhaltiges Tourismusprojekt |
+2 | +2 |
3. Tsunami | -2 | -1 |
4. Kursschwankung, Starker Euro |
+1 | +3 |
5. Bürgerkrieg | -2 | 0 |
6. Neues Tourismusressort | -1 | +1 |
7. Großevent | ? | ? |
8. Krankheit | -2 | +1 |
9. Klima: Temperatur steigt | -2 | +2 |
Ereignisse:
1.) Die BewohnerInnen im Tourismusort haben gute Gewinne durch ein ertragreiches Erntejahr, und so bekommen sie 2 Kekse, durch das große Angebot sinken aber auch die Preise und auch die TouristInnen können billiger einkaufen, ein Keks für sie.
2.) Die Bevölkerung wird in die Planung mit einbezogen und es wird darauf geachtet, dass Umwelt- und Ressourcenschonend gearbeitet wird, die BewohnerInnen bekommen 2 Kekse, die TouristInnen können sich sicher sein, dass sie auch später noch diesen Urlaubsort besuchen können und freuen sich über ein neues, exklusives Angebot. 2 Kekse!
3.) Die BewohnerInnen direkt am Strand verlieren ihre Lebensgrundlage, einige Angehörige sterben, 2 Kekse müssen zurückgegeben werden. Die TouristInnen werden außer Landes geflogen und kommen mit den Schrecken davon. Viele die ihren Urlaub dort hin geplant haben müssen umdisponieren und ihre Reise canceln. Damit verlieren die TouristInnen einen Keks.
4.) Durch den starken Euro kommen mehr TouristInnen, was kurzfristig positiv ist, weil nun mehr Menschen eine Arbeit finden. Jedoch nimmt die Umweltverschmutzung stark zu, und das Trinkwasser wird knapp. Die TouristInnen können sich nun endlich noch mehr Luxus gönnen, das zeigen wir auch und geben ihnen 3 Kekse.
5.) Die EinwohnerInnen müssen um ihr Überleben fürchten, ihre Ernten werden zerstört, sie müssen 2 Kekse hergeben. Die TouristInnen werden ausgeflogen und verlassen das Land die Botschaften und Konsulate kümmern sich um ihre Landsleute und bringen sie in Sicherheit. Manche profitieren in ihrem Heimatland von dem Konflikt, der mit europäischen Waffen geführt wird und den Ländern im Westen die Möglichkeit ihren Einfluss in den Ländern der Peripherie neu Auszuweiten.
6.) Ein großes neues 5 Sterne Tourismusressort wird von einer großen Kette eröffnet! Es gibt zwar nun neue Arbeitsplätze. Die Einheimischen leiden aber unter schlechten Arbeitsbedingungen und niedrigem Lohn. Das Trinkwasser für die Einheimischen wir wieder sehr knapp, 1 Keks kommt weg. Die TouristInnen genießen die Erholung im neuen Hotel, kommen aber nicht mit der Kultur des Landes und ihren Bewohnern in Berührung. 1 Keks!
7.) Ein Mega-Sportevent findet in der Hauptstadt statt. Im Vorfeld wird in der Stadt vieles neu gebaut und die Infrastruktur verbessert. Alle Hotels sind voll ausgebucht und in der Stadt finden mehr Leute Arbeit. Andererseits steigt aber auch die Ausbeutung, Bettler und Obdachlose werden aus der Stadt vertrieben damit sich die Stadt von ihrer besten Seite zeigen kann. Für die TouristInnen gibt es jetzt noch mehr kulturelle Angebote usw. dafür aber auch längere Wartezeiten und jede Menge Staus.
8.) Eine Seuche bricht im Tourismusgebiet aus. Die Krankheit verbreitet sich vor allem unter den Einheimischen schnell, da sie unter schlechten Hygienischen Bedingungen leiden und nicht geimpft sind. Die ärmeren Bevölkerungsschichten können sich zu den auch keinen Arzt bzw. keine Ärztin und Medikamente leisten. Die TouristInnen hingegen sind davon wenig betroffen. Sie haben sich schon zu Hause impfen lassen und führen eine große Reiseapotheke mit. Im Notfall können sie den Arzt/ die Ärztin vor Ort locker bezahlen oder sie werden sogar von ihrer Reiseversicherung nach Hause geflogen um eine gute Behandlung zu erhalten. die Einheimischen verlieren zwei Kekse und die TouristInnen bekommen einen.
9.) Durch die Klimaerwärmung steigt die Temperatur in einem schönen Tourismusort im Süden um 5 °. Die ManagerInnen im Tourismus Geschäft und die TouristInnen selbst freut das, denn nun ist die Badesaison noch länger! Für die Einheimischen jedoch verschärft sich das Problem mit der Wasserknappheit und die Ernteausfälle werden spürbar mehr. Das bedeutet -2 Kekse für die Einheimischen und plus zwei für die TouristInnen!
Abschließende Diskussion:
Wie haben sich die Einheimischen, wie die TouristInnen gefühlt? Fühlte man sich verärgert/traurig, wenn man keine Kekse bekam? Ist das Spiel zu einseitig gestaltet oder entspricht es weitgehend der Realität? Konnten sich alle in ihre Rollen hineinversetzen? Ziel des Planspiels?
Fazit nach der Erprobung der Methode:
Die angesprochenen Themen sind sehr komplex, es kann oft nicht genau gesagt werden, wer am meisten profitiert … Die TouristInnen fühlten sich am Ende richtig schlecht und konnten sich über die Kekse kaum mehr freuen … Die Einheimischen sahen schnell, dass sie keine Chance hatten und alle Kekse, die sie bekamen, nach kürzester Zeit wieder abgegeben werden mussten.