Methode ''Allgemeines zu Planspielen''
Kategorie | Inhalte/Stichworte |
Planspiel |
Ich habe mal ein paar Infos zu Planspielen allgemein zusammengetragen und dachte, das könnte auch für andere interessant sein.
Impressum
Swiss Austrian German Simulation And Gaming Association (SAGSAGA)
Gesellschaft für Planspiele in Deutschland, Österreich und Schweiz e.V. eingetragen im Vereinsregister München unter der Nummer: VR 17450 Dr. Willy Christian Kriz Ludwig Maximilians Universität München Department Psychologie Leopoldstrasse 13 D-80802 München Telefon: +49 - 89 - 2180 - 5162 Fax: +49 - 89 - 2180 - 5153 Allgemeine Informationen: info@sagsaga.org
Willkommen bei der SAGSAGA
Die SAGSAGA (Swiss Austrian German Simulation And Gaming Association - Gesellschaft für Planspiele in Deutschland, Österreich und Schweiz, e.V.) ist eine Vereinigung von Planspielexperten aus Deutschland, Österreich und Schweiz, die 2001 gegründet wurde, um die Planspielmethode zu verbreiten.
In der SAGSAGA arbeiten Wissenschaftler, Lehrer, Berater und Trainer Hand in Hand an der Entwicklung neuer aktivierender Trainingselemente und Lernprogramme zu aktuellen Themen in Ausund Weiterbildung, Personal- und Organisationsentwicklung und des Managements. Das reicht methodisch von Plan- und Rollenspielen mit und ohne Computerunterstützung, bis zu den neuesten Formen des Event Learnings.
Ziel der SAGSAGA ist die Förderung von erfahrungsorientierten Lehr- und Lernformen, die zur Simulation von Prozessen (u.a. wirtschaftliche, technische und soziale Prozesse) und zur Entwicklung von Systemkompetenz in unterschiedlichen Lebensbereichen beitragen. Dies umfasst insbesondere den Aufbau und die Pflege eines Netzwerks und die Förderung der Kommunikation zwischen professionellen Anwendern, Entwicklern und Nutzern von Planspielmethoden in der Privatwirtschaft und in öffentlichen Institutionen (Wissenschaft, Bildungswesen, Verwaltung, NGOs, etc.); die Realisierung von Forschungsprojekten zur Entwicklung, Anwendung und Evaluation der Planspielmethode, der Planspieldidaktik und von einzelnen Planspielanwendungen; die Förderung der Aus-, Fort- und Weiterbildung von Planspiel-Spezialisten in Entwicklung, Anwendung und Evaluation von Planspielmethoden.
Internationale Welttagung ISAGA 2004, 6.-10. 9. in München
In München findet im September 2004 die Welttagung der Planspieler statt. Rund 400 Wissenschafter und Berater/Trainer aus 30 Ländern werden unter anderem darlegen, welche Bedeutung Planspiele und simulierte Vorgänge für die Wirtschaft, für die Entwicklung von Unternehmen und für den Kompetenzerwerb im Rahmen von nachhaltigen Aus- Fort und Weiterbildungsmaßnahmen haben.
Die jährlich stattfindende Konferenz der International Simulation And Gaming Association (ISAGA) wird 6.-10. 9. 2004 gemeinsam mit der SAGSAGA (Swiss Austrian German Simulation And Gaming Association) an der Ludwig Maximilians Universität München ausgerichtet. Thema dieser 35. ISAGA-Konferenz ist >Bridging the Gap: Transforming Knowledge into Action through Gaming and Simulation<. Nach Japan 2003 und vor USA 2005 wird diese internationale Tagung erstmals seit 1989 wieder in Deutschland stattfinden.
35. ISAGA conference 2004
Im Rahmen der Konferenz werden Vorträge, Posterpräsentationen, Diskussionsrunden und Workshops stattfinden. Eine Reihe von international renommierten Keynote-Speakern - wie z.B. Prof. Dr. Dennis Meadows (USA), Planspielentwickler und Autor des in 30 Sprachen übersetzten und millionenfach verkauften Buches >Die Grenzen des Wachstums< garantieren eine hohe Qualität der Veranstaltung. Dabei kommen nicht nur Wissenschaftler zu Wort, sondern es wird in den Vorträgen auch die Perspektive der Praktiker eingebracht. Spezielle Workshops werden für die Zielgruppen Schule/Lehrer und Wirtschaft/Personal- und Organisationsentwicklung angeboten, in denen die Teilnehmer Planspiele aktiv erleben, mit erfolgreichen Planspielentwicklern und erfahrenen Trainern aus aller Welt in Kontakt treten und wertvolle Anregungen für die eigene Praxis mitnehmen können.
Die Planspielmethode
Um die Forderung nach der Bildung von anwendbarem Wissen und sozialen Kompetenzen und um die Visionen selbstorganisierten erfahrungsbezogenen Lernens in die Praxis umsetzen zu können, bedarf es geeigneter Trainingsmaßnahmen und Ausbildungsmethoden. Wir verwenden den Überbegriff "Planspielmethoden" für zahlreiche erfahrungsorientierte Lernformen wie z.B. Rollenspiele, Improvisationen, Unternehmenstheater, Teamübungen, Lernspiele, Computersimulationen, und (Unternehmens-)Planspiele im engeren Sinne.
Gemeinsam ist diesen Methoden die Vorgabe komplexer Probleme, die in einer Gruppe von Personen gemeinsam gelöst werden müssen. In dieser Weise können die Teilnehmer an erfahrungsorientierten Lernformen in der Praxis erfahren, welche Faktoren und Dynamiken in verschiedenen relevanten Lebenswelten wirksam werden. Damit wird einerseits die Fähigkeit ausgebildet, mit komplexen Prozessen und Systemen adäquat umzugehen und die Planung von sinnvollen Handlungsstrategien vorzunehmen und andererseits wird die Systemkompetenz der Beteiligten erweitert, da die Entwicklung von effizienteren Kommunikations- und Organisationsstrukturen in einem weitgehend angstfreien Klima durch eigenes Handeln erprobt werden kann. Einige Vorteile des Einsatzes von Planspielmethoden sind:
Planspielmethoden unterstützen eine selbstorganisierte und praxisorientierte Lernkultur. Kernidee dieser Lernkultur ist eine Form des Erfahrungslernens, d.h. dass in und an authentischen und komplexen Problemstellungen gelernt werden soll. Diese Lernumgebung ermöglicht den Umgang mit realen Problemen und authentischen realitätsnahen Situationen. Zugleich stellen Planspiele auch eine Form kooperativen Lernens dar, weil sie Problemlösen im Team herausfordern. Planspiele ermöglichen Probehandeln, d.h. das Planen sinnvoller Handlungsstrategien, ihre Ausführung und Optimierung. Probehandeln ist eines der zentralen Elemente für das Gelingen von Lernprozessen.
Relevante Faktoren und Dynamiken spezifischer Umwelten können mittels Planspielen konkret erlebbar gemacht werden. Das zugrundeliegende erfahrungsorientierte Lernkonzept korrespondiert in seinen Phasen mit den Möglichkeiten, die Planspiele bieten: Aktives experimentieren - Erfahrungen sammeln - Reflexion über sachliche und gruppendynamische Aspekte des Erlebten - Generalisierung und Formulierung von Konsequenzen. Die Phasen dieser Lernzyklen, damit verbundene Blockaden und Resultate können mittels Planspielen optimal veranschaulicht werden.
Die Planspielmethode entspricht einer sozial-konstruktivistischen Sicht von Lernen. Wissen entsteht nicht nur in einer einfachen kognitiven Verarbeitung äußerer Reize, sondern als aktive Konstruktion, die innerhalb einer Gruppe vollzogen wird. Im Planspiel und dessen Reflexion wird die soziale Konstruktionen von Wissen anschaulich gemacht, Perspektiven werden ausgetauscht und die Teilnehmer öffnen sich für Veränderungen. Planspielmethoden bieten den Vorteil, dass eine Reihe verschiedener Szenarien durchgespielt werden können. Die Teilnehmer an Planspielen können sich selbst in verschiedenen Rollen einbringen und mit verschiedenen Problemlösealternativen experimentieren. Dadurch wird Perspektivenvielfalt ermöglicht. Durch eine Reihe an Erfahrungen von unterschiedlichen Rollen, Situationen und Konsequenzen des eigenen Handelns können in der Gruppe die Beziehungen zueinander reflektiert werden.
Die Fähigkeit zu organisationalem Lernen wird sowohl von individuellen Kompetenzen und Werthaltungen, aber auch von neuen Leitgedanken, Konzepten und Methoden sowie neuen Organisationsstrukturen beeinflusst. Die Hervorbringung, Kommunikation, Repräsentation und Nutzung von Wissen vollzieht sich maßgeblich in Teams. Im Planspiel werden diese Zusammenhänge wirksam und erlebbar gemacht.
Gerade im Bereich der Entwicklung von Problemlösefähigkeiten in der Gruppe ist es notwendig, dass auch Fehler gemacht werden dürfen. Die Möglichkeit Handlungsfehler zu begehen sollte deshalb nicht durch gestalterische Maßnahmen verhindert werden. Es sollte lediglich garantiert werden, dass die Folgen der an sich wünschenswerten Fehler (aus denen dann gelernt werden kann) harmlos bleiben. Planspielmethoden stellen "fehlerfreundliche Umwelten" dar und erlauben Handlungsspielräume. Planspiele ermöglichen ein risikoloses Sammeln von praktischen Erfahrungen.
Wesentliche Kompetenzen, (z.B. in Führungs-, Team- und Problemlösungsprozessen) die als sog. Schlüsselqualifikationen heute und in Zukunft verstärkt in Organisationen und am Arbeitsmarkt gefordert werden, können mit den Planspielmethoden im bewusst doppeldeutigen Sinne des Wortes "spielend erlernt" werden.
Von Willy Kriz
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