Methode ''Rollenspiel CD-Recycling''
Kategorie | Inhalte/Stichworte | Sozialform | Material |
Rollenspiel |
Durch das Rollenspiel sollen den TeilnehmerInnen verschiedene Positionen zu Recycling bewusst werden und die vielschichtigen Zusammenhänge erkannt werden. |
Gruppe |
Rollen-beschreibungen |
Ablauf:
Zunächst wird folgende Situation erklärt:
In einer Abfallsammelstelle in Wien wird der Restmüll begutachtet und festgestellt, dass sich darin eine große Menge an alten CDs und DVDs befindet, die eigentlich gut recyclet werden könnte. Daraufhin wird beschlossen eine ExpertInnenrunde einzuberufen, die darüber entscheiden soll, ob es sich lohnt die alten CDs zu recyclen.
Die TeilnehmerInnen werden nun in Gruppen eingeteilt (min. 3, max. 5). Jede Gruppe bekommt eine Rolle mit Basisinformationen zugeteilt. Sie haben nun 10 Minuten Zeit sich in ihre Rolle zu versetzen und Argumente für oder gegen ein Recycling-Projekt zu finden. Auch über die Gegenargumente ihrer Diskussionspartner können bereits Vermutungen angestellt werden. Jede Gruppe ernennt eine VertreterIn, welcheR an einem Diskussionstisch Platz nimmt. Die übrigen TeilnehmerInnen bilden das Publikum.
Die/Der WorkshopleiterIn übernimmt die Diskussionsleitung. Am Ende findet eine Publikumsabstimmung für oder gegen Recycling statt.
Rollen: ChefIn der Müllentsorgung, Ökologe (Umweltschützer), CD-Produktionsfirma, Konsumentenschutz, Politiker
Hinweise zur Diskussion:
ChefIn der Müllentsorgung:
Müll ist dein Geschäft. In der Müllverbrennungsanlage in der Spittelau in Wien landen jährlich 250000 Tonnen Müll, der dort verbrannt wird. CDs und DVDs fallen da kaum ins Gewicht. Die erzeugte Wärme wird über ein Fernwärmenetz an Wiener Haushalte geleitet.
Siehst du möglicherweise Vorteile für dich durch ein CD-Recyclingprojekt? Immerhin kann man durch den Verkauf von alten CDs auch Geld gewinnen.
Ökologe:
Du findest, dass das Recycling notwendig ist, denn dadurch wird Müll reduziert. Noch wichtiger als das Wiederverwerten ist allerdings Müllvermeidung, daher möglichst gar keinen Müll produzieren.
Wie kannst du die Konsumenten überzeugen, wenig Müll zu produzieren?
CD-Produzent:
Deine Firma produziert CDs und DVDs. Woher das Ausgangsmaterial (Polycarbonat) für deine CDs kommt, macht für dich kaum einen Unterschied. Du möchtest einfach möglichst viel verkaufen.
Vielleicht wären CDs aus 100% Recycling-Material für dich eine Verkaufsnische?
Konsumentenschutz:
Du bist gegen Umweltverschmutzung und daher prinzipiell für Recycling. Allerdings ist Mülltrennung auch ein Arbeitsaufwand und du möchtest daher, dass dieser Aufwand entweder möglichst gering ist oder auch in irgendeiner Form entschädigt wird.
Welche Hilfe oder Entschädigung könntest du von der Politik fordern?
Was wärst du als Konsument bereit für eine saubere Umwelt zu tun?
PolitikerIn:
Bald stehen Neuwahlen an und Umweltthemen sind im Wahlkampf für deine Partei wichtig. Du willst es natürlich den KonsumentInnen (WählerInnen) genauso recht machen wie der Industrie (Müllentsorgung) und der Wirtschaft (CD-ProduzentIn).
Wie kannst du alle Interessen unter einen Hut bringen? Wie kannst du Umweltschutz fördern und gleichzeitig auch Wirtschaft ankurbeln?
Nachbesprechung:
Wenn Zeit ist können die TeilnehmerInnen noch besprechen wie sie die Diskussion empfunden haben und der gebrachten Argumente am überzeugensten waren. Welche Rollen könnten noch eingeführt werden?