Methode ''Aktives Zuhören''
„Hörst du mir überhaupt zu?“
Ja, sicher höre ich dir zu und es geht beim einen Ohr rein und beim anderen wieder raus, weil eigentlich beschäftigt mich zur Zeit ja etwas ganz anderes, aber das musst du ja nicht wissen.
Kennst du diese Situation? Hat dir schon einmal jemand diese Frage gestellt? Was hat sie bei dir ausgelöst? Hast du die Frage schon einmal jemandem gestellt und was hat dich dazu veranlasst? Wie wirkt es auf dich, wenn du merkst, dass der Mensch, der mit dir gerade telefoniert, parallel eine E-Mail in die Tastatur hämmert? Wann hast du dein letztes echt gutes Gespräch erlebt?
Wenn ich an besonders gelungene Gespräche denke, dann haben sie alle etwas gemeinsam. Ich hatte den Eindruck, dass meinE GesprächspartnerIn versuchte,…
- ...mit Aufmerksamkeit und Interesse beim Gespräch zu sein
- … mich ernst zu nehmen und mich so sein zu lassen, wie ich bin
- … sich in mich einzufühlen
- … beim Gespräch mitzudenken (d.h. nicht parallel einen inneren Dialog führte oder andere Gedanken wälzte)
Frei nach Mt 7,12 (vgl. Lk 6,31 und Tob 4,15) lassen sich diese Beobachtungen auf die Haltung in einem Gespräch übertragen: Respekt/Achtung voreinander liegen dem zu Grunde. Aktives Zuhören ist Ausdruck dieser Grundhaltung in der Begegnung mit Menschen: „Du bist mir wichtig!“. Egal ob in der Freundschaft, Partnerschaft oder im Gruppengeschehen.
Ein aktiv offenes Ohr für jemanden haben, bedeutet demnach weit mehr also als eindimensionales Hören der Sachbotschaft. Es ist ein Wahrnehmen von dem, was gesagt wird und dem, was zwischen den Zeilen mitschwingt (ausgedrückt durch Mimik, Gestik, Stimmlage, Tonfall,…). Dieses sensible Hinhören und Zuhören drückten wir innerlich (und äußerlich) aus - zusammengefasst in einem Impuls.
Impuls:
- Ich bin ganz da (signalisiere diese Präsenz dem Gegenüber durch Blickkontakt, Körperhaltung, Gesten – z.B.: Nicken).
- Ich nehme aufmerksam verbale/nonverbale Signale wahr.
- Ich versuche mich in die Lage des/der GesprächspartnerIn zu versetzen und seine/ihre Seite zu sehen.
- Ich frage nach, wenn mir etwas unklar ist (wiederhole, was der/die andere gesagt hat und erkundige mich, ob er/sie es auch so gemeint hat).
- Ich liefere keine vorgefertigten Antworten, weil ich das Gespräch als dynamisches Werden im Miteinander sehe.
- Ich lasse die Verantwortung zur Lösung einer persönlichen Fragestellung bei der/beim GesprächspartnerIn („Die Antwort liegt in dir!“)
- Ich artikuliere, wenn ich mich überfordert fühle (Müdigkeit…)!
- Ich bin mir dessen bewusst, dass für das Gelingen eines Gesprächs jedeR PartnerIn gleich verantwortlich ist.
Ergänze, was für dich noch dazu gehört