''Jugendkreuzweg''
Ablauf | Inhalte/Stichworte | Material |
Begrüßung | Fackeln austeilen – es wird bis zum Beginn des Kreuzwegs gegangen | Fackeln |
Hinführung | ||
Lied | Im Dunkel unser Nacht | |
1. Station | Jesus nimmt das Kreuz auf sich | Papierkreuz |
Lied | Im Dunkel unser Nacht | |
2. Station | Jesus fällt zum dritten Mal | |
Lied | Im Dunkel unser Nacht | |
Schweigen | Ein Stück des Weges wird schweigend zurückgelegt | |
3. Station | Jesus wird ans Kreuz genagelt und stirbt |
Papierkreuze, Holzkreuz od. Pinnwand, Hammer und Nägel |
Lied | Im Dunkel unser Nacht | |
4. Station | Ende - Auferstehung | |
Segenswunsch | ||
Lied | Im Dunkel unser Nacht |
Hinführung
Einen Kreuzweg zu gehen bedeutet am Leben Jesu Anteil zu nehmen und mit zu leiden an seinem gewaltsamen Tod. Im Kreuzweg sind die letzten Lebensstationen Jesu (von der Verurteilung bis zum Tod am Kreuz) gespeichert. Wenn wir Menschen heute den Leidensweg Jesu meditieren und ihn denkend, fühlend und betend nachgehen, so wird Jesu Lebenshaltung erfahrbar. Es wird deutlich, dass Jesus ein Mensch war, der auf Gewalt nicht mit Gegengewalt reagiert hat.
Er ist seiner Botschaft von Gerechtigkeit und Frieden bis zuletzt treu geblieben, obwohl sich abzeichnete, dass er dafür letztendlich mit seinem Leben bezahlen würde.
Beim heutigen Kreuzweg möchten wir uns auf ein paar Stationen beschränken, diese näher betrachten und spüren, welche Bedeutung Jesu Leben für mein persönliches Handeln hat.
Der Kreuzweg ist auch heute noch topaktuell, da Menschen wie schon damals Opfer ihrer Mitmenschen werden. Durch einzelne Kreuzwegstationen wird unsere Aufmerksamkeit auf jene Lebensmomente gelenkt, denen wir im Alltag oft aus dem Weg gehen, in denen Menschen heute leiden und in denen Verfolgung, Verurteilung und Ausgrenzung stattfindet.
1. Station - Jesus nimmt das Kreuz auf sich (ist in Wirklichkeit Station 2)
Die Menschen schreien Jesus zu, wie einst beim Einzug in Jerusalem. Doch ihre Liebe hat sich in Hass verwandelt. Anstatt Palmzweige bringen sie nun das Kreuz. Schnell haben sie es bereitet.
Jesus ist geschwächt und gebückt. Er nimmt das Kreuz der Menschen an. Er nimmt es auf sich. Er macht sich mit den Menschen und ihren Sünden auf den Weg.
Aktion:
TN bekommen „Kärtchen“ ausgeteilt und sollen sich Gedanken machen: „Was belastet mich?“
„Was erschwert mir den Weg?“
„Wo nehme ich ein „Kreuz“ auf mich?
TN sollen ihre Gedanken auf die Zetteln (sind in Kreuzform) mit Filzstiften schreiben.
Lasst uns beten
Für Menschen, die Schweres in ihrem Leben zu tragen haben,
für jene, die nicht mehr lieben können,
für Menschen, an denen wir schuldig geworden sind.
Erbarme dich unser, gekreuzigter Jesus, erbarme dich unser.
2. Station - Jesus fällt zum dritten Mal (ist in Wirklichkeit Station Nr. 9)
Jesus fällt einmal, zweimal, dreimal unter dem Kreuz. Er schafft es nicht. Soll er liegen bleiben? Was soll das alles noch? Es hat ja doch keinen Sinn!
Ging dir das auch schon mal durch deinen Kopf? In welchen Situationen war das? Es hat keinen Sinn mehr, ich gebe auf!
Ich habe keine Lust mehr, es ist alles umsonst! Aus! Fertig!
Und wie oft hast du gehört:
Mach nicht schlapp!
Lass dich nicht gehen!
Du darfst nicht aufgeben!
Was oder wer hat dir dann wirklich geholfen? Wie war dir da zumute?
Hinführung - Schweigen:
Den nun folgenden Teil werden wir schweigend gehen. - Mit der Haltung des Schweigens wird bekräftigt, dass nicht immer alles im Leben spaßig und lustig ist, sondern dass es auch Momente gibt, in denen man nur verstummen kann. Überlege dir während dem Gehen in welchen Situationen du kurz vor dem Aufgeben warst und wer oder was dich gestärkt hat, den Weg weiterzugehen.
3. Station Jesus wird ans Kreuz genagelt und stirbt (in Wirklichkeit Station 11/12)
Jesus stirbt am Kreuz. Das Urteil, es schlägt unbarmherzig zu – endgültig. Der Menschensohn Jesus – stirbt am Kreuz.
Jesus, er hat sich zum Leben, zum Frieden für die Menschen erhoben und wird mit Dornen nieder gehalten. Der, der zur Freiheit aufbricht wird mit Stacheldraht in die Enge getrieben. Er stirbt – ist tot.
Aktion:
TN werden aufgefordert ihr „Papierkreuz“ welches sie bei Station 1 beschriftet haben, auf die Pinnwand oder auf eine Fichtenplatte (20mm dick, 25 Nägel) mit Hammer und Nägel festzunageln.
Lasst uns beten
Für Menschen, die sich tief in Schuld verstrickt haben,
für Menschen, die von ihrer Krankheit niedergehalten werden,
für Menschen, derer sich niemand mehr annimmt.
Erbarme dich unser, gekreuzigter Jesus, erbarme dich unser.
4. Station: - Ende - Auferstehung
Aktion: - Das Kreuz als Körpererfahrung
Alle TN stehen aufrecht da und strecken die Arme waagrecht vom Körper seitlich weg. In dieser Haltung ein paar Minuten aushalten.
„Meine Hände werden ganz schwer, als ob sie eine große Last tragen würden. Was ist mit jenen Menschen, die die Hände nicht so einfach wieder runter geben können? Ans Kreuz genagelt – festgenagelt. Du kommst nicht mehr lost, kannst dich nicht so einfach entreißen. Du hoffst auf Befreiung, hoffst darauf, die Hände bald wieder an deinen Körper anlegen zu können.“
TN werden aufgefordert, Hände wieder zu senken – sie erleben Befreiung.
Mit dem Glauben an die Auferstehung ist die Hoffung ausgedrückt, dass es trotz aller negativen Erfahrungen und Rückschläge etwas gibt, das Sinn macht. Sozusagen ein Licht am Ende des Tunnels – das es lohnenswert macht, das eigene Leben in die Hand zu nehmen, sich selbst und einer Überzeugung treu zu bleiben und nicht zu verzagen.
Segenswunsch
Im Zeichen des Kreuzes sind wir uns begegnet.
Im Zeichen des Kreuzes gehen wir wieder auseinander.
Im Zeichen des Kreuzes segne uns Gott.
Er gehe mit uns und begleite uns.
Jesu Weg kreuzte die Wege der Menschen, wurde zum Kreuzgang. So bleibe er uns nahe und helfe uns, unser Kreuz zu tragen, damit auch wir anderen helfen können, das Kreuz zu tragen.
Er führe uns seine Wege, seine Wege zum Leben.
So segne uns alle Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.