Mein Platz in der Kirche!?
Wo ist mein Platz? Ist da Platz?
Die Diözese Linz steckt mitten im Zukunftsweg, Jungschar und Jugend suchen einen Platz in der Diözese. Mein Platz in der Kirche?! - Ein Thema, das beide Organisationen verbindet und deshalb in den Mittelpunkt des gemeinsamen Studientags gestellt wurde. Darüber hinaus ist es ein sehr persönliches Thema für jede*n einzelne*n Teilnehmer*in von Plenum und Diözesanleitungskreis. „Manche können mit Selbstsicherheit behaupten, ihren Platz gefunden zu haben. Andere spüren vielleicht noch die Unsicherheit des Suchens, lassen aber mutig die Frage zu, wo ihr Platz sein könnte. Lasst uns diese Formulierung um einen Doppelpunkt erweitern. Das schafft Dialog mit Jesus, aber auch mit anderen in unserer Kirche”, gab Diözesanjugendseelsorger Vitus Glira bei seiner Predigt am gemeinsamen Studientag zu bedenken.
Einen besonders eindrücklichen Bericht der Platzsuche hörten die Teilnehmer*innen von Keynote-Speakerin Jacqueline Straub, die sich zur Priesterin berufen fühlt und sich seit Jahren für Reformen in der Katholischen Kirche einsetzt. Die Theologin bestärkte die 100 Zuhörer*innen darin, ihren Platz in der Kirche einzufordern.
„Bei einer Predigt vor einigen Jahren habe ich gespürt, dass das Evangelium mir als Jugendliche etwas zu sagen hat. Ich habe ein Brennen in meinem Herzen erfahren, das mich bewegt hat. Da merkte ich, dass ich das machen möchte, was der Pfarrer macht. Für mich war Kirche ein Platz, wo ich mich als Jugendliche wohl - und gesehen fühlte. Es bewegt sich etwas in der Katholischen Kirche, aber langsam. In vielen Gesprächen merke ich, dass es in unserer Kirche voran geht. Mein Einsatz ist wichtig. Es lohnt sich, sich für die Kirche einzusetzen. Kirche liegt mir am Herzen”, sagt Jacqueline Straub in ihrem Impulsvortrag.
Die anschließenden Workshops zeigten Wege auf, wo Plätze für Kinder und Jugendliche geschaffen werden können.
Katholische Jugend und Jungschar wählen neue ehrenamtliche Vorsitzende
Am Sonntagmorgen stand traditionell die Vorsitzendenwahl der kj oö am Programm. Die Haslacherin Magdalena Lorenz wurde von den Delegierten aus ganz Oberösterreich wiedergewählt und tritt damit ihre zweite Amtszeit an. „Mir ist voll wichtig, dass ich für junge Menschen da sein kann. Ich finde, das sich Schenken und Einsetzen für andere macht reich", begründete Magdalena ihre zweite Kandidatur.
Zusammen mit den beiden bestehenden Vorsitzenden Fabian Raml und Fabian Hofer ist es ihre Aufgabe, die Ideen und Anliegen der vielen Ehrenamtlichen in der Jugendpastoral auf Diözesanebene zu vertreten.
Gewählt wurde zuvor auch beim Diözesanleitungskreis (DiLK) der Katholischen Jungschar. Mit David Hinterberger ist das Vorsitzendentrio der Jungschar nun wieder komplett. „Als ehrenamtlich Vorsitzender kann ich mich für das, was mir wichtig ist, einsetzen. Gemeinschaft und Glaube für Kinder erfahrbar zu machen, ist mir ein wichtiges Anliegen”, erzählt David nach der Wahl.
Das Team der Kath. Jungschar freut sich auf die Zusammenarbeit und das gemeinsame Tun für über 20.000 Jungscharkinder, Ministrant*innen und Gruppenleiter*innen.
Verleihung der Jungschar-Oscars
Am Freitagabend, den 30. September 2022 wurden insgesamt 18 Jungscharglobes an zwölf Pfarren und ein Dekanatsteam vergeben. Der Jungscharglobe ist der Jungscharoscar und zeichnet beeindruckende Ideen aus.
Eine Auszeichnung bekamen Projekte und Ideen aus ganz Oberösterreich, die in den letzten zwei Jahren durchgeführt worden sind. Mehr als 60 Personen folgten der Einladung und verbrachten gemeinsam einen spannenden Abend bei motivierender Musik und gutem Austausch. In diesem Jahr lautete die Sonderkategorie „Alles steht Kopf“. Wir freuten uns über die kreativen Ideen, wo Aktionen neu umgesetzt wurden (z.B.: Dreikönigsaktion, Ratschen, Sommerlager, …).
Die Globes wurden in folgenden Kategorien vergeben:
- Game Globe (Spielgeschichten, Nachtgeländespiel, Adventuregames, …): Schwanenstadt, Molln, Neuhofen an der Krems, Eberstalzell
- Green Globe (nachhaltige, faire Aktionen, Konzepte, Ideen): Bad Schallerbach, Schwanenstadt
- Media Globe (Lagerfilme, Kurzfilme, Fotopräsentationen): Dompfarre Linz, Kirchdorf an der Krems, Eberstalzell, Zell am Pettenfirst
- Sonderkategorie Alles steht Kopf (ganz neu gedachte Aktionen): Zell am Pettenfirst, Bad Ischl, Neuhofen an der Krems, Ohlsdorf, Dekanat Wels, Kirchdorf an der Krems, Ebensee/Roith, Kremsmünster
Ehrenamtlichen eine Bühne geben: Auch die Katholische Jugend OÖ zeichnete Engagierte aus
Meistens passiert Ehrenamt im Hintergrund. Doch die vielen ehrenamtlichen Helfer*innen und Engagierten „kreieren mit ihrem Einsatz in der kirchlichen Jugendarbeit und weit darüber hinaus Räume für Jugendliche und prägen eine positive Erfahrung mit Kirche”, würdigt Magdalena Lorenz die Leistungen der Ehrenamtlichen. Ausgezeichnet für ihr besonderes Engagement wurden:
Stefan Asböck: Seit 14 Jahren ist der Linzer nicht mehr aus der kj oö wegzudenken. Ausgezeichnet wird er für sein besonderes Engagement für gesellschaftspolitische Themen, sei es für Schöpfungsverantwortung, Jugendliche in der Arbeitswelt oder im Diözesanen Arbeitskreis für Homosexuellenastoral.
Simon Rubasch: Er ist ursprünglich aus Wolfern, nun engagiert er sich in der Pfarre Steyr-Tabor. Neben seinem Studium ist er Initiativgeber für die Jugendgruppe in seiner Pfarre. Darüber hinaus spielt er als Organist sowie in der örtlichen Jugendband mit und setzt sich für Jugendliche im Pfarrgemeinderat, auf Dekanats- und Diözesanebene ein. Am meisten beeindruckt, dass er eine zeitgemäße, offene Kirche verkörpert, die für junge Menschen da ist.
JugendKernteam Steyr: Ausgezeichnet wird eine Gruppe Jugendlicher, die in den letzten Jahren im Dekanat Steyr gewachsen ist. Sie zeigen in beeindruckender Weise, wie man Kirche leben kann: „Immer offen, wenn neue Menschen dazukommen, kreativ und authentisch, eine Gemeinschaft von jungen Menschen, die miteinander die großen Fragen des Lebens bespricht und sich unterstützt. Verantwortungsbewusst und hilfsbereit, z.B.: in der Vorbereitung von Firmlingsgottesdiensten oder der Gedenkfeier in Ternberg”, beschreibt Jugendbeauftragter Christoph Tomani diese beeindruckenden jungen Menschen.