„Europa, wo sind deine Menschenrechte?“
Auch Sylvia Pumberger von Amnesty International ist von der europäischen und österreichischen Politik enttäuscht: „Die sichtbare Menschenverachtung an unseren Grenzen ist nicht das, wofür die EU und die Menschen, die in der EU leben, stehen! Die europäische Politik muss sich auf ihr Fundament – die Menschenrechte – besinnen und international menschenrechtskonforme Lösungen vorantreiben.“
Somaia Husseini, eine afghanische Frau, die selbst flüchten musste, bat bei der Mahnwache die Politik, ihre Entscheidungen mit Herz zu treffen. Sie wünscht sich eine neue Chance für die Menschen in den Lagern.
Zum Ende der Mahnwache wies Musiker, Kabarettist und Schriftsteller Rudolf Habringer in seinem Statement auf die österreichische Geschichte hin: „Österreich ist heute eine bunte Mischung aus verschiedenen Herkunftsgeschichten. Und das ist gut so. Immer, wenn ich durch unser Land fahre, denke ich: Diese schwierigen und oftmals leidvollen Geschichten von Vertreibung, Flucht und Neubeginn müssten doch in den Familien aufbewahrt und als Erinnerungen weitererzählt worden sein! Warum gibt es dann für die Flüchtenden von heute so wenig Mitgefühl und Verständnis?“
Schutzsuchenden Jugendlichen eine Zukunftsperspektive vermitteln
Die Katholische Jugend Oberösterreich will schutzsuchenden Jugendlichen eine Zukunftsperspektive vermitteln. Mit der Organisation des Protestcamps will sie zur Menschlichkeit aufrütteln und mit der Politik in Dialog treten. „Jede und jeder Jugendliche hat die gleichen Zukunftschancen verdient, egal wo sie oder er geboren ist“, so Sarah Neunhäuserer, ehrenamtliche Vorsitzende der Katholischen Jugend Oberösterreich.
Als Zeichen gelebter Solidarität übernachteten auch dieses Wochenende wieder über 20 Menschen in der Kälte, um auf die politische Kälte in Europa aufmerksam zu machen. Gemeinsam fordern sie die Aufnahme von geflüchteten Menschen aus den Flüchtlingslagern in Griechenland und Bosnien.
Die „Wochenenden für Moria“ in Linz werden weiter fortgesetzt, bis sich die der Kurs der österreichischen Flüchtlingspolitik hin zu mehr Menschenwürde bewegt. Nächstes Wochenende wird die Aktion von der Caritas organisiert. Sie findet wieder am Linzer Domplatz statt. Gruppen und Einzelpersonen sind eingeladen vorbeizukommen, ein Licht der Solidarität zu entzünden oder ebenfalls im Zelt zu übernachten.
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Elisabeth Hainzl
Referentin Fachbereiche Katholische Jugend OÖ
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