Auch wenn einige Bedenken äußerten („So ein Sündenpfuhl!“), feierten über 800 Jugendliche in der Diskothek Empire in St. Martin im Mühlkreis miteinander eine beeindruckende Jugendgottesdienst.
Das Empire ist ab Mai und über den Sommer normalerweise geschlossen, weil die vielen Zeltfeste eine große Konkurrenz darstellen. Aber am 6. Mai 2017 hatte sie aus gegebenem Anlass die Pforten noch einmal geöffnet und feierwillige Jugendliche eingelassen. Aber im Vordergrund standen diesmal nicht das Abfeiern, Tanzen und Party machen, sondern ein Gottesdienst, geleitet vom Regionsjugendseelsorger Maximilian Pühringer. So erstaunte es schon, dass bereits vorm Einlass Jugendliche und Erwachsene eine lange Warteschlange am Eingang bildeten. Auch unser Papp-Papst (eine lebensgroße Abbildung von Papst Franziskus) war wieder mit dabei und wurde auf vielen Selfies verewigt.
Normal bei einer Jugendmesse ist, dass es eine Live-Band gibt und moderne Lieder gesungen werden. Diesmal im „Tempel“ war aber auch eine Laser- und Lichtshow im Gottesdienst eingebaut, das Kreuz wurde projiziert und sorgte mit für eine außergewöhnliche Stimmung. Der Ablauf des Gottesdienstes war aber ganz normal mit Schriftlesungen und Predigt. Das Thema lautete „I feier di – denk net an morgen“ und wollte auf eine positive Lebenseinstellung hinweisen, und auf Vertrauen in Gott. Stillsitzen in Kirchenbänken war diesmal aber nicht geplant, sondern mitshaken und mitsingen. Das Leben wurde gefeiert und das sollten alle spüren. Der Chor „S(w)inging Acts“ hat die Jugendlichen dabei gesanglich unterstützt.
Die Organisatorin des Gottesdienstes, Nicole Leitenmüller, Regionskoordinatorin der kj in der Region Oberes Mühlviertel (ROM) erzählte: „Einer der schönsten Momente, das muss ich wirklich sagen, war für uns vom Vorbereitungsteam, aber auch für die Band, das gemeinsame Vater unser. Es ist schon beeindruckend, wenn 800 Leute gemeinsam das Vater unser singen. Ein tiefgehender Moment!“
Auch die Eigentümer der Disco Empire waren beeindruckt über den Erfolg. Stefan Süss und Andreas Leitner haben die Idee von Anfang an unterstützt und fanden es toll, dass „der Tempel“ tatsächlich einmal einen Gottesdienst beherbergen sollte.
Generell gab es ein durchwegs positives Feedback für die gelungene Premiere des Disco-Gottesdienstes im Empire und viele wünschen sich weitere Jugendgottesdienste an diesem besonderen Ort. So wie Papst Franziskus gerne von den „Offenen Türen“ und einem „Hinausgehen an die menschlichen Randgebiete“ spricht, so ist die nachgehende Seelsorge seit dem 2. Vatikanum ein Begriff. Und wenn schon nicht mehr so viele Menschen in die Kirche finden, so bringen wir die Kirche eben zu den Menschen.
Einen weiteren besonderen Gottesdienst gibt es in ROM schon am 3. Juni - Outdoor im Stiftergarten in Schlägl. Wir hoffen auf gutes Wetter! ;-)
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