Jägerstätter - Gedenkfeier
Ein gemeinsamer Friedensweg durch Linz
Um 15.15 Uhr startete die Gruppe auf dem Hauptplatz bei der Dreifaltigkeitssäule und begab sich auf den Weg zur Martinskirche. Auf der Route durch die Innenstadt hielten sie immer wieder an, um sich von fünf kurzen Impulsen von Standing Together Vienna und Dialog:Abraham inspirieren zu lassen. Die Impulsgeber*innen aus Wien, die sich seit Jahren für Frieden und den Austausch zwischen Religionen einsetzen, brachten spannende Gedanken mit und machten deutlich, wie wichtig Frieden in jedem Umfeld ist und was es für die Menschen bedeutet, wenn kein Friede herrscht.
In Erinnerung an Franz und Franziska Jägerstätter
Am 26.10 ist der Jahrestag der Seligsprechung von Franz Jägerstätter, der 1943 aufgrund seines Widerstands gegen den Nationalsozialismus hingerichtet wurde. Sein Leben und das Engagement seiner Frau Franziska stehen bis heute für Mut und das Eintreten für das Richtige – auch dann, wenn es unbequem ist. Die Gedenkfeier erinnerte daran, wie aktuell ihr Beispiel nach wie vor ist und dass wir alle gefragt sind, unseren Beitrag zu leisten.
Friedensgebet in der Martinskirche
Um 16.00 Uhr versammelte sich die Gruppe in der Martinskirche, um gemeinsam zu beten und zur Ruhe zu kommen. In der besonderen Atmosphäre der Martinskirche, umgeben von Kerzen, und Symbolen, wurden Texte aus dem Tanach, dem Koran und der Bibel rund um das Thema Frieden gelesen. Es waren bewegende Momente: die Texte und Lieder aus jüdischer, muslimischer und christlicher Tradition luden die Teilnehmenden dazu ein, den Frieden als gemeinsames Anliegen zu sehen – eine Verbindung, die alle Religionen und Kulturen vereint.
Ein starker Impuls und persönliche Friedensbotschaften
Verena Lorber vom Jägerstätter-Institut vertiefte in einem kurzen Impuls das Vermächtnis von Franz und Franziska Jägerstätter. Ihr Leben zeigt, wie wertvoll es ist, für den Frieden einzustehen, und dass wir alle, im Kleinen oder Großen, etwas dafür tun können. Danach wurden die Teilnehmenden eingeladen, ihre persönlichen Friedensbotschaften aufzuschreiben und an einen „Friedensbaum“ in der Kirche zu hängen.
Abschluss und Ausblick
Zum Abschluss sprach die Gruppe ein Friedensgebet, das an die interreligiösen Gebete des Weltfriedenstages in Assisi erinnerte. Alle Mitfeiernden wurden eingeladen, eine der Friedensbotschaften mitzunehmen, um sie als Zeichen weiterzutragen und den Frieden auch im Alltag lebendig zu halten.
Diese Gedenkfeier hat in allen Teilnehmer*innen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der Frieden wurde an diesem Tag als etwas erlebt, das wir nicht nur ersehnen, sondern jeden Tag gemeinsam gestalten können.